Händler an der New York Stock Exchange.
marktbericht

Gewinne gegen Sitzungsende Wall Street fängt sich noch

Stand: 14.05.2024 22:15 Uhr

Wie zuvor schon in Europa, fehlten auch der Wall-Street heute zunächst neue Impulse. Im Vorfeld der Verbraucherpreise für den April herrschte lange Unsicherheit, ehe doch noch Kaufinteresse aufkam.

Trotz eines überraschend starken Anstiegs der US-Erzeugerpreise zeigten sich die Wall-Street-Anleger gelassen. Den großen Indizes fehlten lange Zeit die Impulse, ehe die Anleger zum Sitzungsende hin doch noch etwas mutiger wurden. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss am Ende 0,32 Prozent höher bei 39.558 Zählern. Der Dow bleibt damit in Schlagweite seines Rekordhochs bei 39.878 Punkten. Das Tageshoch lag bei 39.616 Punkten.

Der breiter gefasste S&P 500 notierte ebenfalls noch um 0,48 Prozent höher bei 5.246 Punkten. Schon vorher etwas besser, tendierte der Index der Technologiebörse Nasdaq freundlich. Es ging um 0,75 Prozent bergauf auf 16.511 Zähler. Der Auswahlindex Nasdaq 100 rückte um 0,68 Prozent vor.

"Die Anleger schauen sich einige der Revisionen des Erzeugerpreisindex an und sagen: 'Nun ja, das war nicht so schlecht.' Die Zahlen sind allerdings immer noch ziemlich hoch", sagte Paul Nolte, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Kingsview. "Was die Anleger also vielleicht auch im Auge haben, ist, dass ein Teil davon bei vielen Unternehmen in Form höherer Preise in die Erträge einfließt."

In eine neue Runde ging es beim Blick auf die Einzelwerte weiter mit dem Hype um sogenannte Meme-Aktien, bei denen einzelne Analysten im Gegensatz zur großen Mehrheit der Anleger ein hohes Kurspotenzial ausmachen - was meist zu atemberaubendenden Kurskapriolen und am Markt für viel Spannung sorgt.

Zu diesen Werten gehören die Papiere der Einzelhandelskette für Unterhaltungssoftware und Computerspiele Gamestop, die erneut anzogen und um 60 Prozent in die Höhe schnellen. Die ebenfalls zu dieser Kategorie gehörenden Anteilsscheine des Kinobetreibers AMC Entertainment gewannen 32 Prozent. Zwischenzeitlich lagen die Aufschläge im frühen Handel noch wesentlich höher.

Stark gefragt waren auch die Aktien des Kopfhörer-Herstellers Koss sowie der Solarenergiekonzerne Maxeon und Sunnova. BrettCastelli vom Analyseunternehmen Morningstar führt die Bewegungen auf den Meme-Handel zurück: "Ich sehe keinen fundamentalen Grund für diese Entwicklung."

Google bessert seine Suchmaschine und andere Dienste mit Künstlicher Intelligenz auf. So werden von KI erzeugte Übersichten zu Suchergebnissen bald für alle Nutzer in den USA verfügbar sein und weitere Länder sollen folgen, kündigte Konzernchef Sundar Pichai heute zum Auftakt der Entwicklerkonferenz Google I/O an. Funktionen von Googles KI-Modell Gemini seien inzwischen für zwei Milliarden Nutzer verfügbar.

Die neue Devise sei, "wir erledigen das Googeln für sie", sagte die für die Internet-Suche zuständige Top-Managerin Liz Reid. So könne man nun in einer Suchanfrage mehrere Fragen stellen - zum Beispiel nicht nur, wo sich Pilates-Studios in Boston befänden, sondern auch wie man dort hinkommt und ein Zeitfenster bucht.

Ein weiteres Beispiel war, dass es reichen soll, die Suche mit dem Bild von einem defekten Plattenspieler zu füttern, damit die KI-Software Lösungen dafür findet. Die neue KI-gestützte Suche wird zunächst in den USA auf Englisch eingeführt. Sie soll aber "in absehbarer Zeit" nach Europa und Deutschland kommen. Aktien der Google-Mutter Alphabet drehten nach verhaltenem Start im Verlauf ins Plus und schlossen um 0,6 Prozent höher.

Notenbankpräsident Jerome Powell hat derweil mit Blick auf die künftige Geldpolitik zu Geduld aufgerufen. "Das erste Quartal in den Vereinigten Staaten war bemerkenswert für das das Fehlen von weiteren Fortschritten bei der Inflationsentwicklung", sagte Powell heute bei einer Veranstaltung der Foreign Bankers' Association in Amsterdam. "Wir haben nicht erwartet, dass dies ein glatter Weg sein würde, aber die Inflationsraten waren höher als, wie ich glaube, jeder erwartet hat." Man müsse den hohen Zinsen jetzt Zeit lassen zu wirken, sagte Powell.

Zuletzt war der Rückgang der Inflation im Gegensatz zu Europa ins Stottern geraten, die Erwartungen sinkender Zinsen durch die Notenbank Federal Reserve (Fed) entsprechend gesunken und immer weiter in die zweite Jahreshälfte verschoben worden. Analyst Christian Henke vom Broker IG mahnte zur Vorsicht:

Trotz aller Äußerungen von Powell hofften die Marktteilnehmer auf eine Zinssenkung im September, aber die Teuerungsrate müsse mitspielen. "Und hier liegt das berühmte Haar in der Börsensuppe. Die Verbraucherpreise haben seit Jahresbeginn nicht nur stagniert, sondern sind zuletzt sogar wieder gestiegen, was die Arbeit der Federal Reserve nicht leichter macht."

Die Premiere in Sachen US-Preisentwicklung ist jedenfalls nicht wirklich gelungen, gelten diese doch als Vorläufer für die Verbraucherpreise. Denn im Vergleich zum Vormonat stiegen die Erzeugerpreise um 0,5 Prozent und damit stärker als erwartet. Volkswirte hatten lediglich mit einem Anstieg um 0,3 Prozent gerechnet.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhten sich die Erzeugerpreise um 2,2 Prozent, wie das Arbeitsministerium am Nachmittag in Washington mitteilte. Volkswirte hatten mit dieser Entwicklung gerechnet. Im März hatte der Anstieg bei revidiert 1,8 (zunächst 2,1 Prozent) gelegen.

Die heimischen Anleger haben heute vor den morgen erwarteten US-Inflationsdaten ihr Pulver trocken gehalten. Der DAX bewegte sich am Ende kaum und schloss bei 18.716 Punkten um 0,14 Prozent leicht im Minus. Etwas höher als erwartet ausgefallene US-Erzeugerpreise sorgten kurzzeitig für einen Rutsch bis auf 18.629 Punkte, von dem sich der Index aber schnell erholte. Das Tageshoch lag bei 18.748 Punkten.

Bereits gestern war der deutsche Leitindex 0,2 Prozent schwächer bei 18.742 Punkten aus dem Handel gegangen, nachdem am vergangenen Freitag noch Rekordhoch von 18.846 Zählern erreicht worden war.

"Der heutige Tag ist erst ein Warm-up. Das, worauf die Leute warten, ist der US-Inflationsbericht morgen", sagte Jan von Gerich, Chefstratege des skandinavischen Finanzdienstleisters Nordea.

Deutlicher besser als der Leitindex DAX performte der MDAX der mittelgroßen Werte. Der export- und industrielastige Index gewann 1,47 Prozent hinzu auf 27.219 Zähler und profitierte unter anderem von einem gewaltigen Kurssprung des Essenslieferanten Delivery Hero. Dessen Papier sprang rund ein Viertel nach oben, nachdem der US-Konzern Uber für 950 Millionen Dollar (888 Millionen Euro) das Foodpanda-Geschäft in Taiwan übernehmen wird.

Zudem wird sich Uber mit knapp drei Prozent an Delivery Hero beteiligen. Dazu sollen rund 8,4 Millionen neue Aktien für 33 Euro das Stück an Uber über eine Kapitalerhöhung verkauft werden. Dem stark verschuldeten deutschen Unternehmen fließen damit 278 Millionen Euro in die Kasse.

Neben dem Kurssprung bei Delivery Hero blickten die Anleger hierzulande im Rahmen der laufenden Berichtssaison auf weitere Quartalsberichte der Unternehmen. Gleich mehrere DAX-Unternehmen hatten ihre Bücher geöffnet, allerdings mit durchwachsenen Tendenzen. Zudem wartet man diesseits und jenseits des Atlantik gespannt auf die US-Verbraucherpreise für den April am morgigen Mittwoch, die traditionell einen wichtigen Hinweis auf die Inflationsentwicklung in den USA geben.

Update Wirtschaft vom 14.05.2024

Anne-Catherine Beck, HR, Update Wirtschaft, 14.05.2024 09:00 Uhr

Der Euro pendelte heute im europäischen Handel um die Marke von 1,08 Dollar. Im US-Handel behauptete der Euro seine Stärke und wurde zuletzt bei 1,0821 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0796 (Montag: 1,0795) Dollar fest. Gestützt wurde die Gemeinschaftswährung heute primär durch positive Konjunkturdaten aus Deutschland.

Die ZEW-Konjunkturerwartungen stiegen zuletzt weiter und erreichten den höchsten Stand seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine. "Es mehren sich somit die Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach. Analystin Melanie Debono vom Analysehaus Pantheon pflichtete bei und verwies auf die realen Einkommenszuwächse sowie die witterungsbedingt bessere Lage am Bau.

Konkret legte das Barometer für die Erwartungen der Börsenprofis in den kommenden sechs Monaten im Mai um 4,2 Punkte auf 47,1 Zähler zu und damit zum zehnten Mal in Folge, teilte das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) zu seiner Umfrage unter 156 Analysten und Anlegern mit.

Die Ölpreise haben am Dienstag nachgeben. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 82,40 Dollar. Das waren 1,2 Prozent weniger als am Vorabend. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,4 Prozent auf 78,04 Dollar.

Die acht Mitglieder des Ölverbunds Opec+, die sich zu freiwilligen Kürzungen bereit erklärt hatten, haben ihre Förderquoten im April überschritten. Die verabredete Menge war 568.000 Barrel je Tag höher als verabredet. Der Irak und Russland haben ihre Förderquote besonders deutlich überschritten. Dies geht aus den erstmals veröffentlichten Monatszahlen für Opec+ hervor.

In dem Verbund aus etwas mehr als zwanzig Ländern sind nicht nur die Opec-Staaten vertreten, sondern auch andere wichtige Förderländer wie Russland. Opec+ hält ihre Produktion seit längerem knapp, um die Preise auf das von ihnen gewünschte Niveau zu bewegen.

Der Rüstungskonzern und Autozulieferer Rheinmetall hat im ersten Quartal dank des Rüstungsbooms weiter zugelegt. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 16 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis schnellte um 60 Prozent auf 134 Millionen Euro nach oben. Im ersten Quartal stieg der Auftragseingang auf rund vier Milliarden Euro nach 3,1 Milliarden Euro im Vorjahr. Rheinmetall sitzt mittlerweile auf einem Auftragspolster von mehr als 40 Milliarden Euro. Die Aktie gibt trotzdem nach, auch weil die Erwartungshaltung der Anleger nach der Rally des Papiers mittlerweile sehr hoch ist.

Ein schwaches Agrargeschäft hat Bayer den Jahresstart verhagelt. Der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) sank im ersten Quartal um 1,3 Prozent auf gut 4,4 Milliarden Euro. Der Umsatz schrumpfte auch wegen negativer Wechselkurseffekte um mehr als vier Prozent auf 13,765 Milliarden Euro, währungsbereinigt stand ein Minus von 0,6 Prozent zu Buche. Bayer bekam vor allem einen Ergebniseinbruch in der Agrarsparte CropScience zu spüren, nachdem der Konzern schon im vergangenen Jahr unter niedrigeren Glyphosatpreisen litt.

Der Essener Chemikalienhändler Brenntag hat im ersten Quartal infolge des Preisdrucks und einer schleppenden Nachfrage in einigen Märkten überraschend schwach abgeschnitten und sein Gewinnziel eingeschränkt. Damit schickte der Vorstand heute die Aktien um rund acht Prozent auf Talfahrt und ans DAX-Ende. Firmenchef Christian Kohlpaintner erwartet nun, dass das operative Ergebnis (Ebita) 2024 am unteren Ende der kommunizierten Spanne zwischen 1,23 und 1,43 Milliarden Euro liegen wird.

Der operative Gewinn (Ebita) von Brenntag brach von Januar bis März um 24 Prozent auf 259,7 Millionen Euro ein. Der Umsatz sank um 10,9 Prozent auf rund vier Milliarden Euro. Brenntag verfehlte die Analystenschätzungen von 279 Millionen Euro beim Ebita, wie Experten von Jefferies kommentierten. Und auch der Umsatz habe 200 Millionen Euro unter den Erwartungen gelegen.

Die gesenkte Prognose setze eine deutliche Steigerung der Gewinne im Rest des Jahres voraus auf rund 320 Millionen Euro pro Quartal. "Der Fokus wird darauf liegen, ob das Management dieses Niveau der Verbesserung bereits im zweiten Quartal herbeiführen kann", fügte JP Morgan hinzu.

Der Großaktionär von Volkswagen, die Porsche SE, hat wegen des Gewinneinbruchs des Autokonzerns im ersten Quartal deutlich weniger verdient. Das Konzernergebnis sank um 200 Millionen Euro auf 1,1 Milliarden Euro. "Diese Ergebnisentwicklung resultierte im Wesentlichen aus der im Vergleich zum Vorjahr schwächeren operativen Entwicklung insbesondere der Volkswagen AG im ersten Quartal", erklärte das Unternehmen. Das zweite große Investment, der Sportwagenbauer Porsche, steuerte mit 121 Millionen Euro unterdessen mehr Gewinn als vor Jahresfrist bei.

Die Hannover Rück profitiert von geringen Schäden aus natur- und menschengemachten Katastrophen. Der Nettogewinn stieg im ersten Quartal um 15 Prozent auf 588 Millionen Euro, wie der drittgrößte Rückversicherer der Welt mitteilte. Der Rückversicherungsumsatz konnte aber nur leicht um 1,6 Prozent auf 6,7 Milliarden Euro zulegen. Die Großschäden lagen innerhalb des Budgets, wenngleich sich die Höhe des Schadens aus dem Einsturz der Brücke im Hafen von Baltimore laut Hannover Rück noch nicht beziffern lässt. Nach Einschätzung von Experten könnte er zum teuersten Schaden der Schifffahrts-Geschichte werden. Die Aktie gehörte im DAX mit minus 3,5 Prozent zu den größten Verlierern.

Der Pensionsfonds für die Siemens-Mitarbeiter hat seine Beteiligung an Siemens Energy innerhalb von fünf Monaten auf 7,7 Prozent fast halbiert. Das geht aus einer heute veröffentlichten Stimmrechtsmitteilung der ehemaligen Energietechnik-Sparte von Siemens hervor.

Die Siemens AG hatte im Juni und im Dezember 2023 insgesamt 14,8 Prozent an Siemens Energy an den Siemens Pension Trust übertragen und damit ihre Beteiligung auf 17,1 Prozent reduziert, weil sie sich perspektivisch ganz von Siemens Energy trennen will. Seit Mitte April hat der Pensionsfonds allein 18 Millionen Energy-Papiere verkauft und dabei vom gestiegenen Aktienkurs profitiert. Sein verbleibendes Paket an Siemens-Energy-Papieren ist immer noch 1,5 Milliarden Euro wert.

Siemens treibt derweil die Abspaltung seines Energietechnik-Geschäfts auch in Indien voran. Der Vorstand der börsennotierten indischen Siemens Ltd. hat nun beschlossen, die Siemens Energy India Ltd als eigenständige Gesellschaft an die Börse zu bringen. Die Aktionäre von Siemens Ltd. bekommen für jede Aktie jeweils eine Siemens-Energy-India-Aktie zusätzlich ins Depot gebucht. An der Eigentümerstruktur der Indien-Aktivitäten ändert sich damit zunächst nichts: Die Siemens AG hält 69 Prozent der Anteile, Siemens Energy fünf Prozent.

Martin Jetter bleibt für weitere drei Jahre Aufsichtsratschef der Deutschen Börse. Das Kontrollgremium wählte Jetter unmittelbar nach der heutigen Online-Hauptversammlung erneut zu seinem Vorsitzenden, wie der DAX-Konzern mitteilte. Die Aktionärinnen und Aktionäre hatten den 1959 geborenen Manager zuvor mit fast 97 Prozent Zustimmung erneut in den Aufsichtsrat gewählt. Der langjährige IBM-Manager Jetter hatte nach der Hauptversammlung 2020 die Führung des Aufsichtsrates der Deutschen Börse übernommen.

An der Spitze des Vorstandes ist derweil ein Wechsel bereits beschlossen: Vorstand Stephan Leithner soll zum 1. Oktober Co-Chef des Frankfurter Marktbetreibers werden und zum Jahreswechsel die alleinige Führung des Unternehmens übernehmen. Amtsinhaber Theodor Weimer wird die Deutsche Börse nach sieben Jahren zum 31. Dezember 2024 verlassen.

Bosch-Chef Stefan Hartung will den Autozulieferer und Elektronikkonzern stärker an den Kapitalmarkt heranführen. "Wir müssen Bosch für die Börse öffnen - in einzelnen Bereichen und an den geeigneten Stellen", sagte der Manager dem "Manager-Magazin" (online/Dienstag). Um sich in bestimmten Geschäften zu engagieren, müsse Bosch auch auf Partnerschaften setzen.

"Wir müssen näher an den Kapitalmarkt ran und in der Lage sein, an einigen Elementen des Unternehmens in Zukunft auch andere teilhaben zu lassen. An der Finanzierung und am Geschäft." Bei den Gemeinschaftsunternehmen in China sei das bereits der Fall. Bosch, einer der größten Technologie- und Industriekonzerne Deutschlands, ist bisher nicht börsennnotiert.

Der Windanlagenbauer Nordex hat im ersten Quartal seine Ergebnisse deutlich verbessert und operativ schwarze Zahlen geschrieben. Dabei profitierte das Unternehmen von der Abwicklung von profitableren Projekten im Vergleich zum Vorjahr. Derzeit sind viele Windanlagenbauer noch damit beschäftigt, durch die Inflation deutlich unrentablere Aufträge zu erfüllen. Der Umsatz legte in den ersten drei Monaten um 29 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro zu. Dabei errichtete das Unternehmen weniger Windanlagen als im Vorjahr.

Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport ist trotz der Streiks im ersten Quartal überraschend stark in die Gewinnzone zurückgekehrt. Auf die Aktionäre entfiel in der typischerweise schwachen Reisezeit ein Überschuss von gut 16 Millionen Euro nach einem Verlust von fast 22 Millionen ein Jahr zuvor. Im ersten Quartal steigerte Fraport den Umsatz vor allem dank deutlich höherer Passagierzahlen an den Konzernflughäfen um rund 16 Prozent auf gut 890 Millionen Euro. Der operative Gewinn wuchs um mehr als ein Drittel auf knapp 213 Millionen Euro.

TAG Immobilien hat im ersten Quartal den Gewinn dank gut laufender operativer Geschäfte und Verkäufen deutlich gesteigert. Der Gewinn sei um 60 Prozent auf knapp 53 Millionen Euro nach oben geklettert, teilte das MDAX-Unternehmen mit. Der operative Gewinn (FFO I), der sowohl das deutsche als auch das polnische Vermietungsgeschäft umfasst, habe um fünf Prozent auf knapp 45 Millionen Euro angezogen.

Der Immobilienkonzern Patrizia hat im ersten Quartal die schlechte Marktlage zu spüren bekommen. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ging im Jahresvergleich um über ein Drittel auf 17,3 Millionen Euro zurück, wie das SDAX-Unternehmen am Abend in Augsburg mitteilte. "Trotz des herausfordernden Marktumfelds sehen wir erste Anzeichen einer Stabilisierung", sagte Chef Asoka Wöhrmann laut Mitteilung. Er sieht den Konzern daher auf gutem Weg zur Jahresergebnisprognose von 30 bis 60 Millionen Euro.

Wertänderungen bei Beteiligungen haben Alibaba einen Gewinneinbruch eingebrockt. Der Gewinn des chinesischen Online-Händlers schrumpfte im vierten Quartal um 86 Prozent auf 3,27 Milliarden Yuan (420 Millionen Euro), wie Alibaba am Dienstag mitteilte. Der Rivale von Amazon gab für die drei Monate bis März einen Umsatz von 221,87 Milliarden Yuan bekannt und lag damit über dem Vorjahreswert von 208,20 Milliarden Yuan.

Alibaba kündigte an, die Zweitnotierung in Hongkong zu einer Hauptnotierung aufzuwerten. Zugleich solle die Hauptnotierung in New York beibehalten werden. Die Doppel-Hauptnotierung soll bis August in trockenen Tüchern sein, um chinesischen Investoren einen besseren Zugang zu Alibaba-Aktien zu ermöglichen.

Die weltgrößte Baumarktkette Home Depot hat im ersten Quartal ein schlechteres Geschäft gemacht als im Vorjahr. Der Umsatz schrumpfte in den ersten drei Monaten im Jahresvergleich um 2,3 Prozent auf 36,4 Milliarden Dollar, wie der US-Konzern aus dem Dow Jones heute in Atlanta im Bundesstaat Georgia mitteilte. Auf vergleichbarer Basis betrug das Minus 2,8 Prozent. Analysten waren von einem weniger starken Rückgang ausgegangen.

Dieses Thema im Programm: Über dieses Thema berichtete BR24 am 14. Mai 2024 um 07:43 Uhr.